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Push-Benachrichtigungen

Was sind Push-Benachrichtigungen?

Eine Push-Benachrichtigung ist eine Nachricht, die auf einen Mobilgerät erscheint. App-Publisher können Push-Benachrichtigungen jederzeit versenden. Nutzer müssen nicht in der App sein oder ihre Geräte verwenden, um sie zu erhalten. Push-Benachrichtigungen können viele Dinge erreichen. Beispielsweise können sie die aktuellen Sport-Ergebnisse anzeigen, einen Nutzer zu einer Aktiong wie das Herunterladen eines Gutscheins anregen oder einen Nutzer über einen Event wie einen Schlussverkauf informieren.

Push-Benachrichtigungen sehen wie SMS Textnachrichten und mobile Benachrichtigungen aus, erreichen jedoch nur Nutzer, die Ihre App installiert haben. Jede mobile Plattform unterstützt Push-Benachrichtigungen — iOS, Android, Fire OS, Windows und BlackBerry bieten ihre eigenen Services an.

Steigen Sie direkt ins Thema ein mit unseren verschiedenen Blogbeiträgen rund um das Thema:

Warum werden sie verwendet?

Push-Benachrichtigungen sind praktisch und wertvoll für App-Nutzer. Beispiele für Push-Benachrichtigungen, die Nutzer erhalten können::

  • Sportergebnisse und Nachrichten direkt auf der Display-Sperre
  • Informationen wie Verkehrsnachrichten, Wetter- und Schneeberichte,
  • Informationen Flug-Check-ins, Änderungen und Anschlussflüge

Push-Benachrichtigungen ermöglichen es App-Publishern, einen Nutzer direkt anzusprechen. Die Nachrichten werden nicht von Spam-Filtern ausgesondert oder im Posteingang vergessen — die Klickraten können die von E-Mails um das Zweifache übertreffen. Sie können Nutzer auch daran erinnern, eine App zu verwenden, selbst wenn die App nicht offen ist. Mit ihnen können außerdem Aktionen angeregt werden, beispielsweise:

  • Produkte oder Angebote fördern, um mehr zu verkaufen
  • Das Kundenerlebnis verbessern
  • Unbekannte App-Nutzer in bekannte Nutzer konvertieren
  • Unverzüglich Belege senden
  • Nutzer zu anderen Marketing-Kanälen wie sozialen Netzwerken leiten

Geschichte

Juni 2009: Apple führt den ersten Push-Service ein, den Apple Push Notification Service (APNs).

Mai 2010: Google stellt seinen eigenen Service vor, Google Cloud to Device Messaging (C2DM).

Mai 2013: Google stellt „rich Notifications“ vor. Rich Notifications enthalten Bilder und Aktions-Buttons. Mit Aktions-Buttons können Nutzer direkt von einer Benachrichtigung aus sofort Aktionen ergreifen. Beispielsweise kann der Nutzer einen Song abspielen, die App öffnen oder mehr Informationen anzeigen.

September 2014: Apple hat interaktive Buttons hinzugefügt. Mit diesen Buttons können Nutzer sofort eine Reaktion an den App-Publisher senden. Kurz danach hat Apple die Push-Benachrichtigungen auf Apple Watch ausgeweitet.

Und wie sieht es 2021 aus? Erfahren Sie mehr in unseren Artikel “Wie wird sich das Kundenengagement im Jahr 2021 entwickeln?

Wie funktionieren Push-Benachrichtigungen?

An Push-Benachrichtigungen sind unter anderem die folgenden Akteure beteiligt:

  1. Operating System Push Notification Service (OSPNS). Jedes mobile Betriebssystem (BS) wie OS, Android, Fire OS, Windows und BlackBerry hat seinen eigenen Service.
  2. App Publisher. Der App Publisher aktiviert seine App mit einem OSPNS. Dann lädt der Publisher die App in den App Store hoch.
  3. Client App. Hierbei handelt es sich um eine BS-spezifische App, die auf dem Gerät eines Nutzers installiert wird. Sie empfängt Nachrichten.

Zu einer App hinzufügen

  1. Der App-Publisher meldet sich beim BS Push-Benachrichtigungsdienst an.
  2. Der BS Dienstanbieter stellt dem App Publisher eine API bereit. Die API ermöglicht die Kommunikation der App mit dem Service.
  3. Danach fügt der App Publisher SDK zur App hinzu.. SDK ist eine Code-Bibliothek, die für den Push-Benachrichtigungsdienst der BS spezifisch ist.
  4. Der App Publisher lädt die App in den App Store hoch.

Nutzeraktivierung

  1. Die Nutzer besuchen den App Store eines BS und installiert die App.
  2. Der Nutzer öffnet die App. Einmalige Identifikatoren (IDs) für die App und das Gerät werden beim Push-Benachrichtigungsdienst des BS angemeldet.
  3. Der BS Push-Benachrichtigungsdienst reicht die einmaligen Identifikatoren wieder an die App zurück. Sie werden außerdem an den App Publisher geschickt.
  4. Der App Publisher erhält und speichert diese Anmeldedaten mit den einmaligen Identifikatoren.

Versenden

  1. Der App Publisher erstellt über eine Nutzeroberfläche eine manuelle Nachricht. Alternativ richtet der Publisher eine automatische Nachricht ein, die über die API versendet wird.
  2. Der Publisher definiert die Zielgruppe für die Push-Benachrichtigung.
  3. Der Publisher legt fest, ob die Nachricht sofort oder erst später versendet werden soll.

Push-Benachrichtigungen können an Segmente Ihres Nutzerstamms gesendet werden und sogar für bestimmte App-Nutzer personalisiert werden Im Vergleich zu SMS Textnachrichten ist dies ein großer Vorteil. Allerdings müssen dafür jedoch die Nutzerkenndaten gemanagt werden. Und sie erfordern eine Oberfläche, auf der Nachrichten verfasst und zielgruppengerecht versendet werden können.

Publisher können diese Infrastruktur selbst aufbauen oder sie über einen Anbieter wie Urban Airship beziehen. App-Publisher neigen vermehr dazu, für diese Services zu zahlen anstatt sie selbst aufzubauen, damit sie sich auf die eigentliche App konzentrieren können. Der Aufbau und die Wartung eines plattformübergreifenden Push-Benachrichtigungsdienst erfordert erhebliche Ressourcen und laufende Wartung. Plattform-Anbieter stellen auch folgende Kapazitäten bereit:

  • Berichterstattung
  • Planung
  • Mobile Marketing Automation
  • Sammlung und Segmentierung von Nutzerattributen
  • Datenmanagement
  • Sicherheit
  • plattform-übergreifenden Support

Opt-In

Bei iOS-Apps muss ein Nutzer zustimmen, damit eine App einem Nutzer Push-Benachrichtigungen senden darf, bei Android und Fire OS ist dies nicht nötig. Für den Erfolg von Apps auf iOS ist es wichtig, Nutzer zum Opt-In zu überzeugen.

Die meisten iOS Apps zeigen beim ersten Öffnen der App einen normalen iOS-Alarm an. Es ist besser, den Wert des Opt-In aufzuzeigen — beispielsweise mit einer personalisierten Begrüßung beim ersten Öffnen. Der Nutzer kann dann später zum Opt-In eingeladen werden. Mittlere Opt-In-Raten für iOS reichen von 58 % für wohltätige Apps bis hin zu 33 % für Spiele.

Leistungsstarke Apps in allen Industriesparten (diejenigen im 90. Perzentil) erreichen Opt-In-Raten über 50 %. Opt-In-Raten für Reise-, Wirtschafts- und wohltätige Apps sind branchenführend mit Raten über 70 %.

Wir haben auch extra einen Artikel darüber geschrieben: 10 Tipps, für mehr Opt-Ins für App-Benachrichtigungen

Wie erscheinen Push-Benachrichtigungen bei Nutzern?

Hauptsächlich sehen Nutzer Benachrichtigungen als Banner oder Pop-Up-Benachrichtigung, wenn sie ihr Handy verwenden. Diese Benachrichtigung wird immer angezeigt, egal was der Nutzer gerade macht.

Die meisten mobilen Betriebssysteme zeigen Push-Benachrichtigungen auch gemeinsam in einer einzigen Ansicht. In iOS hat Apple ein Notification Center. Das Notification Center ist chronologisch angeordnet. Nutzer rufen das Notifikation Center auf, indem sie von oben am Bildschirm nach unten wischen. Android-Geräte zeigen ungelesene Nachrichten auf der Bildschirmsperre.

Bei iOS können Nutzer Push-Benachrichtigungen auf individueller App-Ebene personalisieren. Nutzer können den Klang ein- und ausschalten und den Stil auswählen, mit dem iOS eine Benachrichtigung anzeigt. Außerdem können Nutzer das rote Abzeichen mit der Anzahl der ungelesenen Nachrichten auf dem Startseitensymbol einer App kontrollieren. Android verwendet einen Standard-Banner, denn Nutzer nicht auf BS-Ebene ändern können.

Standort mit Push-Benachrichtigungen verwenden

Alle mobilen Betriebssysteme bitten Nutzer um die Genehmigung, um Standort-Informationen zu teilen. iOS präsentiert Nutzern eine Opt-In-Nachricht. Android bietet Standort-Opt-In im Rahmen der Genemigungseinrichtung der App beim Installieren.

Publisher können relevantere Nachrichten liefern, wenn sie Standortdaten mit Verhaltensdaten kombinieren. Einige Beispiele:

  • Eine Heimwerker-App versendet während einer Hitzewelle Angebote für Kühlaggregate.
  • Eine Spezialboutique lädt Nutzer im Umkreis von 50 km zu einem VIP-Verkauf ein.
  • Eine nationale Sportwarenkette lädt lokale Einkäufer zu Autogrammstunden mit lokalen Spitzensportlern ein.

Marketing-Strategie

Push-Benachrichtigungen sind ein direkter Kommunikationsweg mit Kunden. App Publisher sollten die Möglichkeit, über Push-Benachrichtigungen mit Kunden zu kommunizieren, als Privileg, nicht als Anrecht betrachten. App Publisher müssen Wert liefern, ansonsten werden die Push-Benachrichtigungen ignoriert oder abgestellt. Manche Nutzer installieren die gesamte App.

Analyse und Messungen sind wichtige Werkzeuge, um die Leistung Ihrer App zu verbessern. Aber es ist wichtig, interessante Push-Benachrichtigungen zu verfassen, die für Nutzer wertvoll sind und Aktionen anregen.

Nachrichten-Strategien und -Taktiken müssen gemessen und getestet werden. Strategien wie das Maximieren von Opt-In-Raten, das gute Onboarden neuer Nutzer und die Reduzierung der Abwanderungsraten von App-Nutzern tragen alle zum Erfolg einer App bei. Es gibt noch andere Strategien:

  • Ein besseres Verständnis des Nutzerverhaltens, indem die Daten eines jeden Nutzer über verschiedene Kanäle (Internet, Mobil, Shop usw.) abgestimmt werden
  • Es Nutzern erleichtern, Inhalte auf ihren sozialen Netzwerken zu teilen
  • Nutzer zum Opt-In anregen, indem Sie Ihnen Anreize und Beispiele der Wertes anbieten, den Ihre Benachrichtigungen bereitstellen
  • Optimieren des App-Erlebnisses, um das Kunden-Engagement zu erhalten

Und wie schlagen Ihre Benachrichtigungen sich im Vergleich zum Wettbewerb? Das erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Report zur Performance von Push Benachrichtigungen.
Alternativ können Sie auch unseren Beitrag zu 11 erprobten Tipps für Ihre Push-Benachrichtigung-Strategie lesen, um weitere Details zu erfahren.


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